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Umwelt / Naturgefahren (abgeschlossen)

Umwelt / Naturgefahren

Im Rahmen der Erneuerungs­arbeiten RUTS wurden diverse Mass­nahmen in den Bereichen Lärm­schutz, Gewässer­schutz und Bio­diversität umgesetzt. Zudem wurde der Hochwasser­schutz an der Rotache verbessert.

Lärmschutz

In den letzten Jahr­zehnten wurden bereits an verschiedenen Orten entlang der A6 Lärmschutz­wände errichtet. Der Abschnitt Rubigen – Spiez gilt als «erstsaniert». Auf Grund der Verkehrs­zunahme wurde die Ein­haltung der Lärm­grenzwerte aber erneut überprüft. Grundsätzlich bringt die Erneuerung der A6 eine spür­bare Lärm­reduktion, da die Beton­fahrbahn durch einen lärm­armen Belag des Typs “SDA 8 Klasse A” ersetzt wird. Vereinzelt wurden im Abschnitt zwischen Rubigen und Thun Süd aber auch Lärmschutzwände ersetzt, bzw. ergänzt. Dies gilt insbesondere für den Abschnitt Thun-Nord – Thun-Süd, wo  am Autobahnzubringer Steffisburg, beim Zollhaus und in Allmendingen beim Quartier Pfandern zusätzliche Lärmschutz­wände errichtet wurden.

Strassen­abwasser­reinigungs­anlagen SABA

Mit der Verkehrs­zunahme auf den Auto­bahnen hat auch die Belastung des Strassen­abwassers mit giftigen Schwer­metallen und Kohlenwasser­stoffen stark zugenommen. Die heutigen Umwelt­normen verlangen deshalb, die Reinigung des Strassen­abwasser stark belasteter Strassen in einer Strassen­abwassser­reinigungs­anlage (SABA). Im Autobahn­abschnitt Rubigen – Thun-Nord wurden bei den Autobahn­anschlüssen Rubigen und Thun-Nord je eine SABA erstellt. Das Abwasser durch­läuft hier zwei Becken mit einem Boden aus Kies und Split, respektive Sand und Humus. Die Schad­stoffe bleiben darin wie in einem Filter hängen. Das gereinigte Wasser wird der Aare zugeführt. Der Standort auf Rest­flächen der Autobahn­anschlüsse hat den Vorteil, dass kein Kultur­land für die SABA geopfert werden muss. 

 A6 SABA Thun-Nord
Die SABA Thun-Nord im Bau. Sie ist mittlerweile in Betrieb.

Grundwasserschutz Kiesen – Thun-Nord

Die A6 grenzt zwischen Kiesen und Thun-Nord auf einer Länge von 1,5 km an das Grundwasser­schutzgebiet, aus dem die Stadt Bern den Haupt­teil ihres Trink­wassers bezieht. Im Rahmen der Gesamterneuerung wurden 2021 die bisherigen Schutzmauern durch neue ersetzt, welche auch einer starken Kollision stand­zuhalten vermögen. Auf den Fahr­bahnen wurde zwischen den Belags­schichten eine Abdichtung eingebaut, die zusammen mit den Schutzmauern eine geschlossene Grundwasser­schutzwanne bildet. Um auch oberhalb des Schutz­gebiets den Schadstoff­eintrag zu minieren, wurden bis zum Anschluss Thun-Nord beid­seits neben den Stand­streifen die Böschungen abgedichtet, so dass das Oberflächen­wasser in die Strassen­entwässerung fliesst statt zu versickern.

 Grundwasserschutz Kiesen – Thun Nord
Erhöhter Grundwasserschutz dank der Sanierung

Biodiversität – Wildtierquerung Kiesen

Rund 150 Meter südlich des Anschlusses Kiesen wurde 2021 eine neue Wildtier­querung in Form einer Unter­führung geschaffen. Dadurch erweitert sich der Lebens­raum für Wild­tiere wie Hirsche, Rehe und Wildschweine. Paarungen mit populations­fremden Tieren werden wieder möglich. Genetisch bedingte Krank­heiten gehen zurück, die Bio­diversität wird gestärkt. Die Wildtier­unter­führung weist eine Breite von rund 32 Metern und eine Höhe von 5,5 Metern auf. Sie liegt auf einem früheren, wichtigen Wildtierwechsel.

 A6 Wildtierunterführung Kiesen
Die neue Wildtierunterführung beim Anschluss Kiesen

Hochwasserschutz Rotache

Beim Anschluss Kiesen führt die von Thun kommende Ausfahrts­spur über die Rotache. Die bisherige Brücke bot dem Fluss im Falle eines starken Hoch­wassers zu wenig Raum. Das Geschiebe, welches sich fort­laufend im Fluss­bett ablagert, verkleinerte das Durchfluss­profil zusätzlich. Um Über­flutungen der Auto­bahn künftig zu vermeiden, wurden die Brücke der Ausfahrt und die Autobahn­brücke über die Rotache 2021 je mit einem Stau­schild in Form einer rund 1,5 m hohen, gewölbten Beton­brüstung versehen. Seitlich führen 30 bis 40 Meter lange Flügel­wände auf die Brücken zu. Der Stau­schild und die Flügel­wände wirken wie ein Trichter. Wenn sich das Wasser darin staut und einen genügend hohen Stau­druck entwickelt, wird es unter der Brücke durchgedrückt. Statt Geschiebe abzulagern, räumt das Wasser den Durchgang unter der Brücke frei.

 A6 Kiesen Hochwasserschutz
Die neuen Druckbrücken