Visualisierung: An der A6 zwischen Muri und Thun werden in beiden Richtungen dynamische Tempo- und Warnschilder installiert.
Auf der A6 finden unabhängig von der aktuellen Sanierung in den nächsten Monaten Installationsarbeiten statt. Ein System zur Geschwindigkeitsharmonisierung und Gefahrenwarnung (GHGW) wird eingerichtet. Die Geschwindigkeitsharmonisierung senkt das Tempolimit bei Staugefahr schrittweise auf 100 oder 80 km/h. Damit steigt die Leistungsfähigkeit der betreffenden Strasse. Die Fahrzeuge können näher aufschliessen und die Brems- und Beschleunigungsvorgänge nehmen ab. Auch das Phänomen der überfüllten Überholspur und fast leeren Normalspur wird reduziert, weil sich die Geschwindigkeiten von Lastwagen und Autos angleichen. So bleibt der Verkehr länger flüssig, und bei dichtem Verkehr kommt man somit trotz tieferem Tempolimit rascher ans Ziel. Zudem kann das System auch vor Gefahren warnen (Stau, Unfall, Arbeiten etc.) und somit die Sicherheit steigern.
Das Prinzip der Geschwindigkeitsharmonisierung wird heute auf den Schweizer Nationalstrassen bereits auf rund 345 Kilometern Länge angewandt. Dieses Jahr kommen zwei weitere Abschnitte hinzu: Die A14 Rütihof-Rotsee und die A6 zwischen Muri und Thun-Nord.
Bestehendes System wird im Herbst 2017 ergänzt
Auf der A6 ist ein entsprechendes System in Fahrtrichtung Bern ab Rubigen bereits installiert. Diese Strecke ist aber relativ kurz und heute derart stark überlastet, dass das System Staus kaum mehr vermeiden kann. Zudem ist der Perimeter zu klein: Staus beginnen meist schon weit vor dem Anschluss Rubigen, so dass das heutige System am Staubeginn gar nicht eingreifen kann. Es drängt sich daher eine Ergänzung des Perimeters auf. In Fahrtrichtung Bern wird das GHGW-System bereits nach dem Allmendtunnel in Thun installiert. Damit auch in der Gegenrichtung der Verkehrsfluss und die Sicherheit verbessert werden können, wird das System zudem zwischen Muri und Thun in Richtung Oberland eingerichtet.
Das System besteht aus dynamisch gesteuerten Signalen, die an Stahlportalen oder an Brücken über der Autobahn angebracht werden. Vorgesehen sind total 31 Standorte, davon 16 in Fahrtrichtung Thun und 15 in Fahrtrichtung Bern. Die bestehenden Standorte zwischen Rubigen und Muri sind hierbei inbegriffen.
Die Installationsarbeiten beginnen am 7. August und dauern bis Ende Oktober 2017. Sie finden an den verschiedenen Standorten ab dem Pannenstreifen statt. Die Geschwindigkeit wird während der Arbeiten örtlich reduziert. In bestimmten Fällen muss auch kurzzeitig der Normalstreifen abgesperrt werden.
Im November 2017 sind anschliessend Tests vorgesehen. Die Inbetriebnahme des Systems ist Ende November 2017 geplant.